BASSBUDE

Blog

Frontpanel Yusynth VCO

Ein wichtiger Punkt beim Bau eines Instruments ist immer das äußere Erscheinungsbild - es soll ja auch schick sein. Gleichzeitig soll das ganze robust sein und "amtlich" aussehen. Will man das ganze nicht beispielsweise bei der Schaeffer AG über Front Panel Express sondern selbst machen, wird das ganze noch ein gutes Stück aufwändiger. Als Material für eine Frontplatte im Synthesizer Bereich hat sich Aluminium als sehr beliebt durchgesetzt. Inzwischen gibt es immer mehr auch Plexiglas Front Panels, aber ich wollte doch lieber Aluminium haben. Am liebsten hätte ich schwarzes Aluminium und gefräste Beschriftungen. Aus Mangel an einer CNC Fräse würde das ausfräsen der Beschriftung aus einer schwarzen Platte allerdings echt mühseelig und vermutlich würde ich mich hier und da verfräsen. Ein weiteres Problem an diesesr Variante im Eigenbau ist, dass man schwarz eloxiertes Aluminium bräuchte - was ich bislang nirgends so direkt zu kaufen gefunden habe. Selbst eloxieren wäre wieder recht aufwändig.
Auch Tonertransfer (mit Magazinseite bspw. aus Reichelt Katalog) geht prinzipiell, aber ich habe nie wirklich saubere Übertragungen hinbekommen (immer blieb doch etwas Papier zurück - für Platinen ätzen kein Problem, weil man den Kram eh nach dem Ätzen mit Aceton abwischt, aber für frontpanels daher nicht geeignet... da müsste man schon auf Folie drucken und hoffen, dass die nicht wegschmilzt, wenn man mit dem Bügeleisen rangeht).
Eine andere Variante wäre eine Methode, die bei Messerherstellern (DIY) beliebt ist: die Elektrolyse mit haushaltsüblichen Mitteln wie Salz, Wasser und ein bisschen Strom (als Ätzresist hätte ich hier vermutlich Toner genommen - das wäre auch das größte Problem: man müsste eine riesige Fläche deckend schwarz drucken bzw. im Nachgang schwarz bemalen). Ein gutes Video dazu gibt es auf Youtube.
Schlussendlich bin ich bei muffwiggler auf ein Verfahren mit Lazertran Papier gestoßen und ein Tutorial wurde dort verlinkt, welches Schritt für Schritt alles erklärt. Die Bilder sahen vielversprechend aus und alles bis auf das Papier hatte ich zu hause. Also habe ich das Papier direkt bei lazertran bestellt und es nach Lieferung gleich ausprobiert. Ein Problem, welches auf den Bilder nicht mehr zu sehen ist (hat sich nicht so stark ausgewirkt) ist, dass mein Drucker offenbar einen älteren Toner bzw. einen Toner ohne Fuser Oil nutzt... Daher hatte ich ein bisschen sog. ghosting (die Trommel gab nicht bei der ersten Umdrehung allen Toner aufs Blatt wie sie sollte - bei der nächsten kam also nochmal das Bild von der vorherigen Umdrehung ganz leicht mit durch). Ansonsten hat das Verfahren wunderbar funktioniert und ich habe für's nächste mal gelernt: Das Wasser muss echt rein sein (sonst kommt das auf's Panel und ist für immer dort - leichte Härchen, Fusseln etc.); Die Aluminiumplatte sollte sehr sorgfältig "gebürstet" sein (habe ich mit einem Schleifschwamm gemacht); Das Lazertran Papier sollte man beim Rausmassieren der Luftblasen nicht zu sehr beanspruchen (sonst zieht es sich lang und die Löcher verrutschen - siehe Bilder); Die Löcher sollte man erst mit kleinen und anschließend größer werdenden Bohrern bohren (sonst trifft man nicht immer das Zentrum). Die Backzeit betrug bei mir insgesamt etwa 2,5h (erst 50°C 1h, dann pro Viertelstunde etwa 15°C erhöhen, bis man die letzte Viertelstunde bei 200°C bäckt - all das bei Umluft).
Mit dem Resultat bin ich dennoch sehr zufrieden - wenn alle Panele so schön oder noch schöner werden, werde ich echt ein stolzer Synthesizer Papa ;-) .
Zum vollständigen Modul fehlen noch die Anbringung des PCB, Verbindung der Potis und Buchsen mit dem PCB und ein paar Drehknöpfe für die Potis, die ich hoffentlich demnächst bestellen kann.

Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran
Frontpanel Yusynth VCO mit Lazertran auf Aluminium

Update: Inzwischen - just 2 Tage nach diesem Post kam doch tatsächlich diese Frage nach Frontpanels auch bei muffwiggler wieder auf und in einem Thread wird ein weiteres echt interessantes, aber auch echt aufwändiges Verfahren geschildert, welches mit weißer Farbe durch einen Silkscreen auf ein schwarzes Aluminiumblech die Beschriftung druckt...

Gatebooster für TTSH

Der TTSH hat das Problem (geerbt vom Original - dem ARP 2600) nur alles ab irgendwie 10V als Gate-Signal zu akzeptieren und braucht für den ADSR zusätzlich auch noch einen Trigger, den übliche MIDI-CV-Converter nicht hergeben. Daher haben sich die findigen Leute bei muffwiggler hingesetzt und ein kleines Hilfsboard entworfen, dass die diversen üblichen Gate-Spannungen nimmt und aus diesen die für den TTSH benötigten 10V nebst Trigger machen. Das Board ist als Projekt bei OSHPark verfügbar. Da ich jedoch a) nicht warten wollte, bis da eine Bestellung losgeht und b) durch meine anderen Projekte momentan wieder häufiger am Ätzen von Platinen bin, habe ich mich entschlossen aus der zweilagigen Platine eine einlagige zu machen mit Brücken, wenn nötig. Da die Platine schon so gut brauchbar war, habe ich nur ein paar zusätzliche Bahnen eingemalt und wenige Bauteile verschoben - das ganze in gimp, weil ich dafür allein nicht in Eagle alle Sachen nachmalen wollte ;-) . Gedruckt, übertragen, geätzt, gebohrt, gelötet und eingebaut - funktioniert :-) . Auch wenn ich beim Drucken den Fehler gemacht habe, das Layout nicht zu spiegeln - deswegen musste der IC auf der beschichteten Seite eingelötet werden... eigene Dummheit. Statt der Entstörfilter habe ich hier einfache Brücken verwendet - so viel Schwankungen sind in der Spannungsversorgung nicht, dass die Filter hier wirklich nötig wären.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich noch die Grundfrequenz der Internal Clock in der Sample and Hold Sektion runtergeschraubt... Muss man ja nutzen, wenn das Gerät einmal offen ist.
Schematics für den Gatebooster - Quelle: OSHPark Projekt ttsh-gate-booster

Gatebooster PCB Gatebooster IC auf falscher Seite Gatebooster Verkabelung im TTSH - Kabelsalat
Gatebooster
Gatebooster PCB zum Drucken Gatebooster Komponentenlayout Gatebooster Komponentenlayout vom OSHPark Projekt
Gatebooster zum Nachbauen (Quelle letztes Bild: OSHPark Projekt)

x0xb0x + VCO + Delay

Es ist soweit: meine x0xb0x wurde nun tatsächlich doch nochmal geöffnet. Ich selbst habe es allerdings nicht gemacht, sondern von Andreas aus'm x0xsh0p machen lassen. Ziel war das Einbauen sowohl von einem zusätzlichen Oszillator, als auch dem Delay-Mod aus dem x0xsh0p um meiner x0xb0x noch ein bisschen mehr drive zu verleihen. Mit dem Ergebnis bin ich durchaus sehr zufrieden und werde demnächst hoffentlich ein paar dokumentierende Beispielsounds hinzufügen können.

x0xb0x mit VCO und Delay Mod x0xb0x mit VCO Mod x0xb0x mit Delay Mod
x0xb0x mit VCO und Delay Mod

Yusynth gestartet (VCO)

Das Elektronik-Baby von Yves Usson ist der Yusynth modular Synthesizer und in der Synthesizer DIY Szene überaus bekannt unter anderem wegen der (gegenüber anderen Projekten) exzellenten Dokumentation der einzelnen Module in Form von Schaltplänen, Stücklisten, Platinenlayouts, Kallibrierungsschritten und allem, was man sich dazu wünscht.
So eignet es sich vor allem auch für Einsteiger hervorragend und es war lange mein Plan mit diesen Modulen einen Einstieg in die süchtig machende Welt der Modularsynthesizer zu vollziehen. Nun ist es endlich soweit und ich habe einige Teile für diverse Oszillatoren, Filter, Envelope Generatoren und einiges mehr an Modulen gekauft und beginne langsam mit dem Bau. Drei Oszillatoren sind nach einem fehlgeschlagenem Versuch nun soweit, dass Sie Wellenformen generieren.

Bestückte Platine des Yusynth VCO Sinuswelle des Yusynth VCO Sägezahnwelle des Yusynth VCO Dreieckswelle des Yusynth VCO Pulswelle des Yusynth VCO
Yusynth VCO bestückt und oszilierend in den verschiedenen Wellenformen

TTSH Build completed

Letzten Sonntag habe ich die m.E. letzten Quirks in meinem TTSH beseitigt. Zwei Dioden im Ringmodulator waren falsch herum eingebaut, was unschöne Verzerrungen erzeugte (statt die Welle sauber zu formen, riss sie durch diese Dioden immer nach oben hin aus und übersteuerte) - da war ich wohl schon zu lange auf den Beinen. Nun wuppt er großartig, ist auch bereits gestimmt und inspiriert mich, wann immer ich ihn einschalte.
Gestimmt habe ich Ihn einfach nach Gehör (und dabei gelernt, was zero-beating ist) und einem Audiomitschnitt sowohl eines 440 Hz-Tons, als auch eines 1 kHz-Tons.
Steuern kann ich Ihn sowohl mit der x0xb0x, als auch mit dem Arturia Minibrute, wie auch mit dem Tanzbär. All diese Geräte bieten einen Gate-Out, wie auch einen CV-Out für die Note.

Mein TTSH Synthesizer
Mein funktionsfähiger TTSH Synthesizer

Bassbu.de launch

Website wurde gelauncht. Content kommt.

neuere Artikel