Android App für Akkordfolgen
Immer mal wieder sitze ich irgendwo und habe ein paar Minuten Zeit, die ich eigentlich viel lieber am Stück und vor einem interessanten Projekt hätte. Die paar Minuten sind zu kurz für irgendwas ausführliches und zu lang, als dass ich mir nicht Gedanken machen würde, was ich jetzt alles gern tun würde.
Unter anderem würde ich diese Zeit immer wieder gern nutzen, ein paar Töne zu „komponieren“, die ich dann später in einer DAW weiter verwenden kann. Natürlich gibt es Software, um unterwegs Musik zu machen. Ich würde allerdings eigentlich ungern wirklich Musik unterwegs machen - dafür ist mir der Desktop einfach zu sehr überlegen und eigentlich arbeite ich ja doch viel lieber an echten Synthesizern. Was ich aber gern machen würde, wäre harmonische Abfolgen von Akkorden zusammenstellen - kurze Ideen generieren, die dann ausgearbeitet werden können, oder eben nicht. Dafür gibt es - soweit ich das gesehen habe - keine ordentlichen Anwendungen.
Also habe ich mich mal dran gemacht, eine kleine Synthesizer-Engine in C++ geschrieben - meine erste und sicher ist sie nicht allzu performant, dafür aber polyphon und mit resonantem 4-poligem Filter und Hüllkurven und allem, was man so braucht, um typische EDM Akkord-Folgen provisorisch zum Klingen bringen zu können.
Da ich mir neulich ein Amazon Kindle Fire gekauft habe (sind sehr billig) um dort mit TouchOSC die wichtigsten Regler für das live Arrangieren eines Tracks on the fly drauf zu bringen und direkt vor mir zu haben, war auch gleich das Gerät der Wahl da: ein Android Device. Somit musste die Synthesizer Engine an ein Android-Java-Programm angebunden werden und eine Eingabefläche für Noten geschaffen werden.
Das habe ich in Form zunächst eines sehr einfachen Piano-Roll-Editors mit ein paar schönen Funktionen (bspw. verdoppeln des bisherigen Loops statt einfach nur ein „hinzufügen einer neuen leeren Bar“) realisiert. Der Plan wäre nun, wenn ich mich in Kirchentonarten und den Aufbau von Akkorden in diesen reingearbeitet habe (ich habe das Gefühl, dass es gar nicht so schwer ist, wie ich befürchte... aber momentan verstehe ich es noch nicht ganz), ein Raster von Buttons zu erzeugen, die man für jeweilige Akkorde bzw. deren Variationen anwählen kann und gleichzeitig einen Rhytmus vorgeben kann, in dem die dann gespielt werden. Das ganze dann so, dass man es in den Pianoroll überführen, ggf. anpassen und anschließend als MIDI-Datei exportieren kann.
Diesen Export als MIDI-Datei habe ich dann auch schonmal gebastelt und er funktioniert zumindest für meinen speziellen Fall mit 16tel Noten als festes Raster schonmal sehr gut und die resultierenden MIDI-Dateien können in Ableton importiert werden.
Das Offsett der Tastatur muss noch angepasst werden bzw. sollte die Tastatur scrollbar gemacht werden - mometan habe ich für die Tonerzeugung einfach fest 3 Oktaven rauf addiert, aber beim Export wird alles in den tiefsten Oktaven exportiert.