Das letzte Jahr war nicht übel, was mein Synthesizer Hobby anbelangt. Ich habe endlich umfangreich angefangen, meinen Yusynth Modular Synthesizer zu bauen und neben der Planung ein paar neuer Projekte wie dem Crowminmius, meinem MIDI-CV Konverter um endlich den crOwBX-Synthesizer in Betrieb nehmen zu können auch noch den Arp 1601 Clone soweit vollendet, dass dem nur noch ein Case fehlt. Zum Yusynth passend habe ich mein 66U-Cabinet gebaut. Zu guter Letzt habe ich für den Unterbau des Yusynth Modular Synthesizers ein Regal gebaut, wo links und rechts jeweils 15U 19" Rack passt. Dazwischen sollen möglichst an sowas wie Handtuchhaltern die Patchkabel für den Yusynth gehängt werden (herausziehbar). Weiterhin fehlt nun natürlich immernoch die weiße Lakierung sowohl des Cabinets, als auch des Unterschranks.
Im Backlog sind nun also ein Crowminmius, ein Shruti CS-80 Filter, ein paar Yusynth Module (ARP Filter, Steiner-Parker Filter, VCA, ADSR, noch ein Mixer) und mein eigenes MIDI-CV Modul für den crOwBX, welcher damit ja sozusagen auch noch im Backlog ist.
Für 2016 sind dann die angefnangen Projekte geplant und was halt sonst noch so dazwischen kommt. Ein EDP Wasp Nachbau scheint sich gerade anzubahnen.
Nachdem ich heute dann in Vorbereitung auf den "großen Audiotest" mal meinen fertiggestellten ADSR aus dem Cabinet geschraubt habe, stellte ich fest, dass aus irgendeinem Grund die LED nicht aufgesteckt war. Ich bin da ja immer etwas vergesslich - kann mich nicht mehr recht erinnern, was da war, aber doch noch dunkel, dass da was komisch war.
Raufgesteckt, ein paar Arpeggiator-GATE-Signale vom Minibrute durchgejagt und festgestellt: die LED leuchtet.
Dann habe ich jedoch mal mein Oszilloskop an den positiven Ausgang gehalten und siehe da: mit LED funktionierte das Betreten der Decay-Phase und Erreichen des Sustain-Levels nicht. Ohne LED funktionierte es wunderbar, wie im Bild vom Oszilloskop, wo ich mitten drin die LED mal dran und mal nicht dran hatte sichtbar wird. Mit LED bleibt die Hüllkuve nach Attack einfach bei 100% kleben und geht erst mit Release wieder runter. Nach etwas Recherche habe ich noch gefunden, dass ich ein Problem offenbar schon selbst gelöst hatte: die Diode D5 und die LED sind in den Grafiken von Yves Usson falsch herum eingezeichnet - aber im Schematic sind sie richtig herum (ohne diese Korrektur hätte die LED gleich gar nicht funktioniert).
Nach weiterer Recherche fand ich einen Thread auf muffwiggler, in dem bei gleich gelagertem Problem geraten wurde, den TL074 gegen einen LM324 zu tauschen. Das hatte mir ja schon Yves Usson geraten bei meinem Problem mit dem LFO. Da hat es allerdings nicht geholfen. Nun jedoch beim Hüllkurvengenerator tat es tatsächlich den gewünschten Effekt: die Hüllkurve sieht nun nur noch sauber aus.
Nun bin ich dazu gekommen auch endlich den VCA zu kalibrieren - mit der vorgeschlagegen Methode, einen Widerstand zwischen Ausgang des Oscillators und Eingagn des VCA hat das gut funktioniert. Einfach beide Wellenformen (Eingang und Ausgang) mit einem Zweikanal-Oszilloskop anzeigen und so gut es geht angleichen. Auch den Moog-Filter habe ich kalibriert und dabei zunächst wieder einen Fehler festgestellt: Wenn in der BOM steht, dass die Kondensatoren für 50 V ausgelegt sein sollen, dann heißt das nicht "35 V reicht" :-) . Das hat mich eine Weile gekostet - der Ausgang war daher immer irgendwo bei -50 V, was mich stark verwundert hat. Nachdem ich diesen Fehler dann gefunden und behoben hatte, hat dann dann der Emphasis-Regler (Q-Regler/Resonance-Regler, wie auch immer man ihn nennen will) nichts ausgerichtet, was mich wieder geärgert hat. Irgendwann kam ich dann auf die Idee meinen LM3046 gegen einen CA3046 zu tauschen (eigentlich baugleich, nur dass der LM3046 wohl heute noch hergestellt wird) und prompt ging es. Später habe ich ihn nochmal zurück getauscht und es hat immernoch alles funktioniert - komische Dinge passieren eben manchmal. So einfach ist das ;-) .
Abschließend noch ein bisschen mit dem Filter rumgespielt (man kann ihn ja zur Selbstoszillation bringen und dann spielen, wie einen Oszillator...) und demnächst werde ich dann auch mal den Laptop dran hängen, die Kamera aufstellen und ein Video mit Sound machen. Dazu werde ich dann wohl noch ein drittes Power-Kabel löten und damit einen ADSR-Hüllkurvengenerator dazu bringen. Dann gibt es einen Oszillator + ADSR + Moog-Filter, wobei der ADSR des Filters Cutoff Frequenz steuern wird und der Oszillator und ADSR vom Minibrute. Auf diesen Moment freue ich mich schon die ganze Zeit - der will ausgekostet werden :-) .
Neuer Meilenstein: Ich habe mir endlich ein zweites Power-Kabel gelötet und auf mein stümperhaftes Verteilerboard gesteckt.
Dieser Vorgang war quasi der Vorbote eines weiteren magischen Momentes für mich und meinen Yusynth: Ich konnte erstmals zwei Module gleichzeitig mit Strom versorgen. Warum ist das so besonders? Nun, weil ich nun zwei Module gleichzeitig in Betrieb haben konnte und diese miteinander verbinden konnte - Hauptsache bei einem Modularsystem ist ja schließlich, dass die Module verschiedenst miteinander verbunden werden können. Also habe ich als erstes mal ein Patchkabel gelegt. Dazu habe ich meine zwei frisch fertiggestellten LFO2s genommen und den Sinus des einen in den FM-Input des anderen gesteckt - womit ich meine erste Frequenzmodulation gepatcht habe. Nun konnte man die nicht hören, aber immerhin auf dem Oszilloskop sehen. Das ist doch auch schonmal was. Als nächstes nun endlich den VCA und den Moog-Filter kalibrieren - das mit dem Powerkabel war ja nur eine kleine Trickserei für den Effekt zwischendurch :-) .
Nach nunwieder einer ganzen Weile habe ich mich diese Woche endlich wieder an meine ausstehenden (fertig bestückte PCBs und Frontpanels) Module meines Yusynth Modular Systems gemacht.
Dabei sind nun die erstaunlich umfangreich zu verkabelnden LFOs fertig geworden und dann auch gleich kalibriert (hierzu war nichts weiter notwendig, als das eh schon vorhandenen Oszilloskop zur Begutachtung der produzierten Wellenformen und ein Schraubendreher, um die Einstellungen anzupassen). Dabei fiel auf, dass beide Module in sowohl der Sinus, als auch Dreieck Wellenform jeweils am oberen Wendepunkt einen heftigen Zacken haben. Da beide Module dasselbe Problem hatten, habe ich natürlich sofort vermutet, dass ich was beim zusammenlöten verbastelt habe. Aber nach genauer Inspektion sowohl der Schematics, als auch meines "Produktes" konnte ich keinen Fehler feststellen. Also habe ich mal wieder Yves Usson angeschrieben - ein wirklich geduldiger Mensch und sehr, sehr freundlich. Er antwortet wieder innerhalb weniger Stunden - großartig! Er meinte, das sei völlig normal für die Module und man würde es nur sehen, aber im Betrieb nicht mitbekommen. Ich bin gespannt - das vorgeschlagene Austauschen von den TL074 gegen LM324 hat leider keinen Unterschied gemacht und auch mein 555er IC ist in der CMOS Variante verbaut - daran liegt es also auch nicht.
Auch der Minimoog Filter ist nun an seinem Frontpanel angebracht und mit ihm verkabelt, allerdings noch nicht kalibriert - auch bei dem fertigen VCA ist das Kalibrieren immernoch nicht vonstatten gegangen. Da lasse ich Eile mit Weile walten ;-)
Wenn der Filter und VCA kalibriert und ein Mixer fertig gestellt sind, fehlt nur noch eine saubere Stromversorgung und ich kann die ersten Töne von meinem Modularsynthesizer aufnehmen - vielleicht passiert das sogar noch vor Weihnachten.
Mit der Oberfräse muss ich mich erst noch zurecht finden. Daher habe ich natürlich beim ersten Betrieb und dem Fräsen der Nut für die Rückwand gleich einen Fräskopf kaputt gemacht. Glücklicherweise war da der Rest des Cabinets schon so zufriedenstellend, dass mich dieser kleinere Fauxpas nicht weiter störte.
Nun ist also der neue Fräskopf eingetroffen und ich konnte ihn sogleich in Betrieb nehmen - diesmal wesentlich vorsichtiger und erfolgreich... Komplett erfolgreich? Nein - natürlich musste der Fräskopf auch dieses mal wieder aufgrund zunehmender Zuversicht und dadurch leichtsinnigerer Handhabung (zu tief eingestellte Frästiefe bei zu hoher Geschwindigkeit beim Vorrücken der Fräse) bersten. Allerdings war da schon alles was nötig ist gefräst und die Rückwand passte wunderbar.
Sie ist nun nicht ganz so hoch, wie das Cabinet selbst - was entweder Luftzufuhr ist, oder wo ich unten noch eine Konstruktion für Stromzufuhr so drunter installieren werde, dass oben plan an der Decke abgeschlossen wird. Das muss ich noch entscheiden.
Lackieren fehlt dementsprechend auch noch - So ein Hobby muss man ja auch auskosten... nicht alles auf einmal erledigen ;-)
Zwei neue Werkzeuge hat meinen Hobbyraum "betreten": Eine Oberfräse und eine kleine klappbare Werkbank. Nicht die besten jeweils, aber definitiv ausreichend für meine momentanen Zwecke.
Was ich mit dieser Anschaffung bezweckte? Na so eine Werkbank braucht man wenn man mit Holz arbeitet eh immer mal und zur Oberfräse: Nun ich habe mir endlich mal ein Housing für die bisherigen Module meines Yusynth gebaut. Und das nach den Bauplänen auch von Yves Usson :-) .
Da ich allerdings bei meinen Modulen jetzt schon ungewollt ein neues Format "erfunden" habe, ist die Breite von 1U bei mir 52 mm und 2U sind 104 mm - somit ist die Breite des gesamten Gehäuses auch "angepasst" worden. Wofür ich genau die Oberfräse brauchte? Das Problem dessen Lösung die Oberfräse war ergibt sich aus dem Fakt, dass die Module im unteren Drittel so schräg anzubringen sind, dass die Bodenplatte den Buchsen hinter den Frontpanelen im Weg wäre. Bei meiner Version stehen die Seitenteile nicht halb auf der Bodenplatte, sondern die Bodenplatte ist zwischen den beiden Seitenteilen eingepasst. Daher musste hier eine tiefe Nut relativ krude hineingefräst werden, um a) die Frontpanele schräg gegen die sonst gerade gesägte Bodenplatte schrauben zu können und b) damit die Buchsen hinter den Frontpanelen überhaupt so schräg eingebracht werden können.
Ich weiß nicht, wie groß mein Stolz noch werden soll, wenn das Cabinet dann weiß lackiert ist, die Schrauben gegen einheitlichere und passendere ausgetauscht wurden (momentan sind es Restschrauben und ein paar ließen sich nicht richtig komplett versenken - sieht noch ein wenig unschön aus). Ich habe rein aus Spaß schonmal ein paar Module nur reingestellt und geguckt, ob es passt. Dafür, dass ich es alles mit Stichsäge, Bohrmaschine und aus großen Aluplatten heraus gesägt und anschließend gebohrt habe - also alles komplett DIY ist, finde ich es erstaunlich, dass tatsächlich genau auch 22U bei mir nebeneinander passen :-) .
Der härteste Part war allerdings nicht die Schräge im Sinne der Bodenplatte, sondern vor allem auch das korrekte Sägen der Seitenteile selbst mit der Stichsäge. Absolut gerade damit zu sägen erfordert tatsächlich mehr, als nur eine Führungsschiene - viel Geduld und die richtige Geschwindigkeit sind gefragt, damit nicht oben und unten eine gerade Line heraus kommen, aber diese nicht parallel liegen :-) .
Die nächsten Schritte für das Cabinet sind dann also:
Nut in die Seitenteile fräsen für eine Rückwand, die von oben hereingesenkt wird (die natürlich auch noch zurecht gesägt werden muss)
vorn einen Teil der Decke abfräsen wie schon beim Boden, damit die Module in der oberen Reihe rechts und links plan mit den Seitenteilen abschließen
Schrauben austauschen gegen schönere, einheitlichere
das ganze Teil weiß lackieren (ist schon genug buntes in meinem Hobbyraum)
Für eine Woche Urlaub ist das denke ich inklusive der zahlreichen Module eine ganz gute Ausbeute und ich bin sehr zufrieden mit diesem Abschluss
Nachdem nun noch ein ADSR- und zwei VCA-Module ohne Frontpanele herum liegen und ich die nächsten Module bauen möchte, habe ich mich rangesetzt und wieder ein paar Frontpanele vorbereitet. Als nächstes stehen nun 2 LFOs, ein weiterer ADSR Hüllkurven Generator, ein Mixer und endlich der ersten Filter (Minimoog Filter natürlich :-) ) an.
Ich hatte schon ganz und gar wieder vergessen, was das alleinige Vorbereiten der Frontpanele für eine schweißtreibende Arbeit ist - das Zusägen aus dem größeren Aluminiumpanel ist ja mit der Stichsäge noch relativ gut machbar (hier ist vor allem das gerade Sägen die größte Herausforderung), aber das anschließende Bürsten (zunächst grob mit einem 60er Schwamm und anschließend feiner mit einem 100er Schwamm, sodass eine schön eben (und nur in eine Richtung) gebürstete Oberfläche entsteht. Auf diese wird anschließend mit dem Lazertranpapier wie gehabt die Beschriftung/Bezeichnung und die Skalen aufgebacken.
Ein PCB war noch von der letzten Session übrig, aber noch nicht bestückt. Das habe ich nun heut vorgenommen. Nach einer netten Antwort von Yves Usson habe ich nun auch die Bestätigung, dass ich mit keinen Sinusgenerator besorgen muss, sondern einfach einen meiner Yusynth VCOs nutzen kann. Der VCA braucht nämlich zum Kalibrieren eine 4 Vpp (4 Volt peak-to-peak) Sinus Welle und üblicherweise würde man dazu einen Sinusgenerator nutzen, welcher allerdings wenn mit Qualität gekauft um die 200 Euro kostet.
Nach einer längeren Pause und Grübelei über die bestmögliche Verkabelung der Module habe ich nun die ersten 2 VCO Module komplett fertig verkabelt und kalibriert.
Als Lösung für die Verkabelung habe ich statt komplett fliegender Kabel und Verlötung sowohl an den Front Panel Elementen als auch an der Platine nur die Verlötung an den Front Panel Elementen fest vorgenommen. Auf der Platine sind die Verkabelungen gesteckt in gecrimpten Buchsen auf normalen Stiftleisten.
Die Crimpbuchsen habe ich bei csd-electronics gekauft. Dort sind sie als Crimpgehäuse in verschiedenen Polzahlen für günstiges Geld zu kaufen. Dazu sollte man selbstverständlich auch gleich die entsprechende Menge (+X, falls das crimpen schief geht) Crimpkontakte dazu kaufen, an denen die Kabel vercrimpt werden und in die Buchse gesteckt werden, bis sie einrasten.
Das Kalibrieren des CV-Trackings war relativ aufwändig zumal ich keine saubere stabile Spannungsquelle hatte (der Minibrute ist laut meinem Multimeter in den höheren Oktaven etwas verstimmt). So musste ich bei meinem regelbaren Netzteil (ein günstiger Netzgerätebausatz von Conrad) ständig die Spannung prüfen und nachjustieren, während ich am Frequenzzähler die Frequenzen geprüft habe. Als Frequenzzähler habe ich einfach mein Osziloskop genutzt - nicht die beste Lösung, aber die beste, die ich momentan zur Verfügung habe :-) und wenn es in den höheren Frequenzbereichen (7 V - 7040 Hz - A8) immernoch ziemlich gut stimmt, stimmt es in den niedrigen erst recht.
Da zusätzlich mein Minibrute beim tiefsten C keinesfalls 0 V ausgab, sondern vielmehr 1,081 V habe ich das mit dem Tuning dann auch vorerst sein gelassen - mal gucken, ob ich wenn ich mir einen MIDI-CV-Konverter fertig entworfen, gebaut und programmiert habe das noch mache oder ob ich's einfach sein lasse :-) .