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Tag: YUSYNTH

Yusynth Module Batch 1

Nachdem das erste Testmodul fertig aufgebaut ist war es nun an der Zeit, ein paar mehr Module zu bauen. Da ich bereits einige VCO-Platinen fertig bestückt habe und auch bereits zwei ADSR-Platinen, war es daher nur logisch für einen größeren "Run" an Frontplatten nun diese Module mit Frontpanelen auszustatten.
Ich habe festgestellt, dass sich mein Bohrständer trotz meiner Bedenken sehr gut eignet die diversen Löcher in die Alubleche zu bohren. Ich dachte, dass sich mein Akkuschrauber besser eignen würde (mehr Power und geringere Drehzahl), solange ich keine Säulenbohrmaschine habe, als meine Schlagbohrmaschine im Bohrständer eingespannt, doch der Akkubohrschrauber lässt sich blöderweise nicht in den Bohrständer einspannen - ein Umstand, den ich nicht so recht verstehe, der aber offenbar alle Akkubohrschrauber betrifft :-( . Bei reinen Akkuschraubern könnte ich es ja verstehen, aber wenn eine Bohreinheit dabei ist, könnte sich der Hersteller schon ein paar mehr Gedanken über die möglichen Einsatzzwecke machen und das Futter standardbreit machen... aber nun - so ging es auch ganz gut.
Auch bei den Folien habe ich darauf geachtet, dass sie nicht zu sehr strapaziert werden und somit sind die Befestigungslöcher der einzelnen Module oben und unten nun auch tatsächlich an den Stellen, wo sie sein sollen. Gut Ding will Weile haben - Daher habe ich mir bei der Produktion der Frontpanele hier etwas mehr Zeit gelassen.

Yusynth Frontpanele vor dem Gang in den Ofen Yusynth Frontpanele im Ofen Yusynth Frontpanele frisch aus dem Ofen Yusynth Frontpanele bohren Yusynth Frontpanele Batch 1
Yusynth Frontpanele in der kleinen "Massenproduktion"

Yusynth Knopfabdeckungen

Heute war es soweit - nachdem ich die Knöpfe in China bestellt hatte über Alibaba bei DAIER bei einer netten Iris Chen - kamen die Knöpfe heute endlich an. Die Lieferung ging erstaunlich schnell. Nichtmal eine Woche hat es seit Bezahlung gedauert, bis ich einen Anruf vom Zoll bekam, dass da irgendwas angekommen sei und ich doch mal erklären sollte, was das ist und wieso ich das brauche und was mich das kostete. Bestellen in China war für mich ein echtes Erlebnis - lief vollkommen anders ab, als in Europa. Man ging hier nicht einfach hin und füllte einen Warenkorb, klickte auf "kaufen" und dann war gut. Nein - ich habe eine längere e-Mail-Konversation geführt und musste Etikette wahren und all das :-) . Habe der freundlichen Frau also zunächst (da gerade chinesisch Neujahr war) gewünscht, dass über ihr Sonnenschein wäre und erklärt, wer ich bin und was ich machen möchte. Das war eine wirklich angenehme Erfahrung.
Naja - der unerfreudliche Part war, dass es durch den Zoll halt länger dauerte und ich leider die Zollgebühr nicht passend hatte (selbst schuld). So habe ich dem freundlichen Fahrer eben ein gutes Trinkgeld gegeben.
Selbst inklusive Trinkgeld, Zoll und Versand aus China sind diese Knöpfe immernoch um Längen günstiger gewesen, als wenn ich sie bei Mouser oder Digikey bestellt hätte (es haben mich inklusive allem 250 Knöpfe 100 Euro gekostet - 50 davon größer (siehe Bilder) und 200 kleinere) - Reichelt hatte erst gar keine vergleichbar schönen Knöpfe.
Egal - nun sind die Knöpfe da und ich konnte endlich die Potis stutzten und die Knöpfe aufsetzen. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Einzig was mich stört ist, dass ein paar Potis schief sitzen und ich muss vermutlich auch nochmal gucken, ob ich nicht eine andere Konstruktion mit einer Gegenmutter unter der Frontplatte hinbekomme, damit die Potiknöpfe besser auf der Frontplatte aufsitzen. Da stört nämlich das Mutterngewinde oben sodass die Knöpfe nicht weiter runter gedrückt werden können. Jetzt muss ich nur noch die Litzen von den Potis und Klinkenbuchsen auf die Platine ziehen und dann kann ich mein erstes Modul endlich in Betrieb nehmen.

Yusynth Knöpfe in Verpackung Yusynth Knöpfe auf dem Frontpanel Yusynth Knöpfe groß und klein Yusynth Knöpfe klein Yusynth Knöpfe seitlich
Yusynth VCO nun endlich mit Potikappen

Yusynth ADSR

In einem kleineren Marathon habe ich nun zwei ADSR fertig gestellt und sie funktionieren wie gewünscht. Für das Frontpanel muss ich in die Datei von Yves Usson noch einen Platzhalter für einen Umschalter zwischen "schnell" und "langsam" einbauen - die Switches sind schon da. Ein kleiner Eindruck auf dem Oszilloskop - von äußerst schnell bis so 10 Sekunden je A,D bzw. R sind einstellbar. Alles wie man sich das wünscht :-).

Yusynth ADSR bestückte Platine Yusynth ADSR am Oszilloskop
Yusynth ADSR Platine und am Oszilloskop

Frontpanel Yusynth VCO

Ein wichtiger Punkt beim Bau eines Instruments ist immer das äußere Erscheinungsbild - es soll ja auch schick sein. Gleichzeitig soll das ganze robust sein und "amtlich" aussehen. Will man das ganze nicht beispielsweise bei der Schaeffer AG über Front Panel Express sondern selbst machen, wird das ganze noch ein gutes Stück aufwändiger. Als Material für eine Frontplatte im Synthesizer Bereich hat sich Aluminium als sehr beliebt durchgesetzt. Inzwischen gibt es immer mehr auch Plexiglas Front Panels, aber ich wollte doch lieber Aluminium haben. Am liebsten hätte ich schwarzes Aluminium und gefräste Beschriftungen. Aus Mangel an einer CNC Fräse würde das ausfräsen der Beschriftung aus einer schwarzen Platte allerdings echt mühseelig und vermutlich würde ich mich hier und da verfräsen. Ein weiteres Problem an diesesr Variante im Eigenbau ist, dass man schwarz eloxiertes Aluminium bräuchte - was ich bislang nirgends so direkt zu kaufen gefunden habe. Selbst eloxieren wäre wieder recht aufwändig.
Auch Tonertransfer (mit Magazinseite bspw. aus Reichelt Katalog) geht prinzipiell, aber ich habe nie wirklich saubere Übertragungen hinbekommen (immer blieb doch etwas Papier zurück - für Platinen ätzen kein Problem, weil man den Kram eh nach dem Ätzen mit Aceton abwischt, aber für frontpanels daher nicht geeignet... da müsste man schon auf Folie drucken und hoffen, dass die nicht wegschmilzt, wenn man mit dem Bügeleisen rangeht).
Eine andere Variante wäre eine Methode, die bei Messerherstellern (DIY) beliebt ist: die Elektrolyse mit haushaltsüblichen Mitteln wie Salz, Wasser und ein bisschen Strom (als Ätzresist hätte ich hier vermutlich Toner genommen - das wäre auch das größte Problem: man müsste eine riesige Fläche deckend schwarz drucken bzw. im Nachgang schwarz bemalen). Ein gutes Video dazu gibt es auf Youtube.
Schlussendlich bin ich bei muffwiggler auf ein Verfahren mit Lazertran Papier gestoßen und ein Tutorial wurde dort verlinkt, welches Schritt für Schritt alles erklärt. Die Bilder sahen vielversprechend aus und alles bis auf das Papier hatte ich zu hause. Also habe ich das Papier direkt bei lazertran bestellt und es nach Lieferung gleich ausprobiert. Ein Problem, welches auf den Bilder nicht mehr zu sehen ist (hat sich nicht so stark ausgewirkt) ist, dass mein Drucker offenbar einen älteren Toner bzw. einen Toner ohne Fuser Oil nutzt... Daher hatte ich ein bisschen sog. ghosting (die Trommel gab nicht bei der ersten Umdrehung allen Toner aufs Blatt wie sie sollte - bei der nächsten kam also nochmal das Bild von der vorherigen Umdrehung ganz leicht mit durch). Ansonsten hat das Verfahren wunderbar funktioniert und ich habe für's nächste mal gelernt: Das Wasser muss echt rein sein (sonst kommt das auf's Panel und ist für immer dort - leichte Härchen, Fusseln etc.); Die Aluminiumplatte sollte sehr sorgfältig "gebürstet" sein (habe ich mit einem Schleifschwamm gemacht); Das Lazertran Papier sollte man beim Rausmassieren der Luftblasen nicht zu sehr beanspruchen (sonst zieht es sich lang und die Löcher verrutschen - siehe Bilder); Die Löcher sollte man erst mit kleinen und anschließend größer werdenden Bohrern bohren (sonst trifft man nicht immer das Zentrum). Die Backzeit betrug bei mir insgesamt etwa 2,5h (erst 50°C 1h, dann pro Viertelstunde etwa 15°C erhöhen, bis man die letzte Viertelstunde bei 200°C bäckt - all das bei Umluft).
Mit dem Resultat bin ich dennoch sehr zufrieden - wenn alle Panele so schön oder noch schöner werden, werde ich echt ein stolzer Synthesizer Papa ;-) .
Zum vollständigen Modul fehlen noch die Anbringung des PCB, Verbindung der Potis und Buchsen mit dem PCB und ein paar Drehknöpfe für die Potis, die ich hoffentlich demnächst bestellen kann.

Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran Yusynth VCO Frontpanel - lazertran
Frontpanel Yusynth VCO mit Lazertran auf Aluminium

Update: Inzwischen - just 2 Tage nach diesem Post kam doch tatsächlich diese Frage nach Frontpanels auch bei muffwiggler wieder auf und in einem Thread wird ein weiteres echt interessantes, aber auch echt aufwändiges Verfahren geschildert, welches mit weißer Farbe durch einen Silkscreen auf ein schwarzes Aluminiumblech die Beschriftung druckt...

Yusynth gestartet (VCO)

Das Elektronik-Baby von Yves Usson ist der Yusynth modular Synthesizer und in der Synthesizer DIY Szene überaus bekannt unter anderem wegen der (gegenüber anderen Projekten) exzellenten Dokumentation der einzelnen Module in Form von Schaltplänen, Stücklisten, Platinenlayouts, Kallibrierungsschritten und allem, was man sich dazu wünscht.
So eignet es sich vor allem auch für Einsteiger hervorragend und es war lange mein Plan mit diesen Modulen einen Einstieg in die süchtig machende Welt der Modularsynthesizer zu vollziehen. Nun ist es endlich soweit und ich habe einige Teile für diverse Oszillatoren, Filter, Envelope Generatoren und einiges mehr an Modulen gekauft und beginne langsam mit dem Bau. Drei Oszillatoren sind nach einem fehlgeschlagenem Versuch nun soweit, dass Sie Wellenformen generieren.

Bestückte Platine des Yusynth VCO Sinuswelle des Yusynth VCO Sägezahnwelle des Yusynth VCO Dreieckswelle des Yusynth VCO Pulswelle des Yusynth VCO
Yusynth VCO bestückt und oszilierend in den verschiedenen Wellenformen

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